So kommst du im Gespräch wirklich zum Ziel
Meine Klientin Elisabeth hatte das Problem, dass es ihr in wichtigen Gesprächen selten gelang, ihr vorher gesetztes Ziel zu erreichen. Entweder passierte es ihr, dass sich von vornherein abwimmeln ließ und es überhaupt nicht zum Gespräch kam – oder von ihrem Gegenüber kleinreden und musste unverrichteter Dinge nach Hause gehen.
Auch Carsten erreichte selten in Gesprächen, was er wollte, aber das hatte einen anderen Grund: Carsten redete zu viel, hörte nicht zu und fiel seinem Gegenüber oft ins Wort. Das führte dazu, dass seine Gesprächspartner oft verärgert waren oder sich von ihm überfahren fühlten, sodass sie nicht mehr zu Gesprächen mit ihm bereit waren und lieber mit seinem Kollegen reden wollten – sehr Carstens Ärger.
Zwei ganz verschiedene Menschen – ein gemeinsames Problem.
Achtung FALLE! Typische
Kommunikationsfallen
Wie es dir gelingt deine Gesprächsziele zu erreichen
Du möchtest ein wichtiges Gespräch führen? Kündige es an, vereinbare einen Termin und nenne auch den Zeitaufwand, der notwendig ist. Auf
diese Weise kannst du dir sicher sein, dass dein Gesprächspartner auch wirklich für dich da ist.
Nachdem Carsten und Elisabeth erkannt hatten, wie sie ihre Gespräche künftig in positive Bahnen lenken können, konnten beide über Erfolge berichten. Ein positiver Nebeneffekt bei Carsten war, dass er auch im Privaten gelernt hat, besser zuzuhören und seine Beziehung harmonischer wurde. Elisabeth berichtet von verbesserter Selbstwirksamkeit und dadurch mehr Sicherheit in vielen Belangen.
Wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest und für dich selbst auch sicherer werden möchtest - am 18. und 25. November sowie am
02. Dezember gebe ich in der VHS Ettlingen ein Online-Seminar. Der Titel lautet:
„Wie schaffe ich es nur, dass man mich versteht? Kommunikation im Alltag und wichtigen Situationen“
Eine Anmeldung ist ab sofort über diesen Link möglich:
https://vhsettlingen.de/Veranstaltung/cmx60b7753c678d9.htm
oder telefonisch bei der VHS Ettlingen unter: 07243/101-483
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Eigentlich sollte es mich nicht mehr überraschen,
aber im Grunde verblüfft es mich immer wieder, wie abhängig wir von den Gedanken (?!) und Meinungen anderer Menschen sind. Auch ich selbst nehme mich da gar nicht aus.
Aber der Reihe nach: Viele meiner Klientinnen kommen mit demselben Anliegen – sie wünschen sich mehr
Selbstbewusstsein. Dies hat natürlich verschiedene Gründe und Auswirkungen, aber eines haben sie alle gemeinsam – fast immer fällt ein Satz wie: „Aber was denken die denn dann?“ oder „Die reden dann
über mich!“
Kathrin (Name geändert) hatte es besonders schwer erwischt. Sie kam in die Praxis, weil sie sich kaum noch unter Menschen traute. Sie hatte sich selbst in eine Abwärtsspirale begeben und am Schluss war sie fast völlig isoliert. Natürlich war sie traurig darüber, aber weil sie sich so lange von allen ferngehalten hatte, fehlte ihr nun völlig der Mut, wieder auf ihre alten Freundinnen und Bekannten zuzugehen. Sogar Familienfeste machten ihr inzwischen Angst. Ich fragte sie, ob sie es denn nicht einfach mal versuchen wolle und ihre Antwort war: „Aber was denken die denn dann von mir?“ Ihre Verzweiflung war ihr förmlich anzusehen.
Hilfreich war hier eine Aufstellung mit Figuren. Kathrin stellte dieses künftige und mit Angst erwartete Familienfest auf dem Familienbrett auf. Ungefähr 15 Figuren standen auf der einen Seite des Brettes, dann kann eine neue Figur (Kathrin) hinzu.
Frage an Kathrin:
„Wenn du nun eine dieser 15 Personen bist, die da zusammensitzen, was sagst
du, wenn jemand kommt, den du schon eine Weile vermisst hattest?“
Kathrin zögert einen Moment, dann
kommt:
„Oh, du warst aber lange nicht mehr da!“
Ich frage: „Und was galubst, was sagt eine andere
Frau aus dieser Gruppe?“
Kathrin: „Schön, dass du wieder hier bist. Wo warst du? Warst du
krank?“
Nach ihrer eigenen Antwort sah Kathrin sah mich erstaunt, aber sie war auch gleichzeitig beunruhigt an. „Und was sage ich jetzt??“
„Die Wahrheit“, schlug ich vor. „Wie wäre es, wenn du sagst, dass du nicht krank warst, aber eine schwierige Zeit hinter dir hast.“
Kathrin hat aus diesem Coaching-Prozess (der mehrere Sitzungen beinhaltete) für sich erkannt, dass ihre Vorstellung von den Gedanken und Meinungen anderer meist gar nicht zutreffend sind. Weil sie selbst so fokussiert auf das Gerede der anderen war, hat sie sich mehr und mehr zurückgezogen und um ihre eigene Lebensfreude gebracht. Glücklicherweise hat sie es geschafft, die Freude am Zusammensein mit anderen wiederzufinden und auch ihr Selbstvertrauen hat sie Schritt für Schritt wiederaufgebaut.
Du glaubst, jemand redet über dich? Oder es gibt Getuschel, wenn du einen Raum betrittst? "Können wir Gedanken lesen"? - Dies möchte ich dir als ersten Impuls weitergeben, der es dir leichtermacht. Und dann frage dich:
„Ist das wirklich wahr?“
In Wirklichkeit kann niemand von uns Gedanken lesen, wir können also höchstens Vermutungen anstellen, was jemand denkt oder gerade (vielleicht) über mich sagt, wenn ich es nicht hören kann. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind unsere Vermutungen aber falsch. Vielleicht ist es dir auch schon einmal passiert, dass dein Partner meint, etwas aus deiner Miene lesen zu können, was ganz gar nicht stimmte. Möglicherweise warst du mit deinen Gedanken einfach wo ganz anderes.
Diese Gedanken kommen von dir
Es sind meist unsere Gedanken, die wir hier ‚einsetzen‘. Vielleicht finden wir uns selbst nicht schön genug, wir finden, dass wir eigentlich schon längst auch mal hätten anrufen sollen, oder…...
Und wenn es tatsächlich so wäre?
Wenn die Nachbarin wirklich nicht so gut über mich denkt? Wenn die Bekannten wirklich denken, dass ich ja ewig nicht da war? Ist das schlimm? Wer ist denn wirklich wichtig in meinem Leben? Die Nachbarin xy? Müssen wir es denn allen recht machen? Ganz bestimmt nicht!
Und nun die wichtigste Frage:
Wie geht es dir, wenn du diese Überzeugungen loslässt?
Schließe die Augen und lass dich einmal ganz auf dieses Gefühl ein, wenn du diese Gedanken und Überzeugungen nicht mehr hast... Was spürst du jetzt? Wie fühlt sich das an? ...
Alle Jahre wieder nehmen wir uns große und kleine Dinge vor, die wir verändern wollen. Abnehmen, mehr Sport (oder überhaupt Sport) treiben, uns gesünder zu ernähren oder das Rauchen aufzuhören stehen erfahrungsgemäß ganz oben auf der Liste, die wir im nächsten Jahr umsetzen möchten. Viele von uns nehmen sich auch vor, endlich den Keller aufzuräumen, die Schränke auszusortieren oder die Fenster zu putzen.
Aber dann schlägt sie wieder zu: Die ‘Aufschieberitis’! Prokrastination heißt dieses Phänomen in der Fachsprache. Rückendeckung bekommt sie von unserem guten Bekannten, dem inneren Schweinehund, der ihr hämisch grinsend die schönsten Ausreden präsentiert. ‚Später‘ ist sein Credo, das wir dann allzu gerne übernehmen. Diese hinterhältige Kreatur ist nicht nur zum Jahreswechsel aktiv, sondern sie begleitet uns das ganze Jahr über. Je ungeliebter unsere Vorhaben oder Aufgaben sind, desto stärker wird ihr Einfluss. Mit dem Ergebnis, dass wir unsere unliebsamen Aufgaben wie schweres Gepäck nicht nur vor uns herschieben, sondern auch in uns als Gewicht mit uns herumtragen.
Es gibt einen einfachen Weg, die ‘Aufschieberitis’ zu bekämpfen, ohne dabei unter Druck zu geraten:
Erstellen Sie eine Liste mit den Dingen, die zu erledigen sind.
Diese provisorische Liste darf einfach alles enthalten, was Ihnen einfällt, egal ob Sie es als dringend erachten oder nicht.
Danach betrachten Sie diese Liste kritisch und ordnen sie farblich in 4 Kategorien:
Sortieren Sie Ihre Liste jetzt neu nach Prioritäten. Setzen Sie eventuell genaue oder ungefähre Daten ein, wann Sie Ihre Aufgaben erledigt haben möchten. Wichtig ist es, dabei realistisch zu bleiben.
Arbeiten Sie Ihre Liste Punkt für Punkt ab. Setzen Sie dabei auch visuelle Akzente, indem Sie entweder mit Klebezetteln wie oben arbeiten, die Sie dann abnehmen können, oder Sie streichen Ihre Punkte durch oder haken sie ab.
Vorher stellen Sie sich noch folgende Fragen:
„Wie habe werde ich mich fühlen, wenn ich xy erledigt habe?“
Schließen Sie die Augen und geben sich ganz dem Gefühl hin, das Sie dann haben werden. Was empfinden Sie? Gibt es ein Körpergefühl? Hat diese Empfindung vielleicht
sogar eine Farbe? Bleiben Sie ruhig ein wenig in dieser positiven Stimmung……
„Was werde ich endlich tun können, wenn ich meine Aufgabe erledigt habe?“
Ohne Gewicht geht es sich leichter. Das haben Sie sicher nicht nur beim Wandern erlebt. Nein, wenn wir etwas endlich erledigt haben, was wir schon seit Ewigkeiten vor
uns hergeschoben haben, fühlen wir uns leichter und freier. Wir können endlich leichten Herzens Dinge tun – und genießen, die wir bisher gar nicht oder nur unter schlechtem Gewissen getan haben, weil
wir ja eigentlich und unbedingt noch etwas zu tun hatten.
Diese Art, ’Aufschieberitis’ zu bekämpfen und Sieger über den inneren Schweinehund zu werden, ist von vielen meiner Klienten und auch von mir selbst mehrfach erfolgreich durchgeführt worden. Immer wenn ich merke, dass ich mal wieder ein unnötiges Gewicht mit mir herumschleppe, greife ich zu dieser Strategie – und fühle mich prompt besser!
Die größte Schwierigkeit dabei ist, dass wir uns selbst eine Schuld eingestehen müssen. Ich habe etwas falsch gemacht oder etwas versäumt. Je nach dem, welchen Anspruch wir an uns selbst stellen oder wie perfektionistisch wir veranlagt sind, macht uns diese Erkenntnis tief betroffen. Manchmal dauert der Prozess, bis wir zu dieser Einsicht gelangen, auch seine Zeit und im schlimmsten Fall verletzen wir die gekränkte Person mit unserem Schweigen immer mehr. Jedoch - umso länger wir warten, desto mehr verhärten sich die Fronten.
Manche Menschen empfinden es auch als Schwäche, sich den eigenen Fehler einzugestehen, aber das Gegenteil ist der Fall – wer jemanden um Verzeihung bittet, beweist Größe!
Annalena (Name geändert) bringt ins Coaching ein Problem mit, das sie mit ihrer Freundin hat.
Bis vor einem halben Jahr haben sich die beiden Frauen alles erzählt und waren beide glücklich, dass sie jemanden hatten, bei dem sie sich auch in schwierigen Zeiten verstanden fühlten. Annalenas
Freundin, nennen wir sie Sophie, hatte ihr eines Tages unter Tränen erzählt, dass sie von ihrem Partner verlassen wurde, Annalena aber gebeten, niemanden davon zu
erzählen
Während eines Kaffeeklatsches mit anderen Frauen ist es passiert: Annalena erzählte von Sophies
Unglück. Es kam wie es kommen musste, Sophie erfuhr davon und seitdem herrscht zwischen den ehemals besten Freundinnen Funkstille.
Erst wollte Annalena nicht erkennen, wie sehr sie ihre Freundin gekränkt und deren Vertrauen
missbraucht hatte. Trotzdem war sie traurig über die Situation. Erst als sie sich ein Herz gefasst und Sophie angerufen und um ein Gespräch gebeten hat und die beiden sich aussprechen konnten, wurde
es leichter. Annalena hat sich zu ihrem Fehler bekannt und versprochen, Sophies Geheimnisse in Zukunft zu bewahren.
Unbedingt persönlich
Und am besten von Angesicht zu Angesicht. Vermeiden Sie auf jeden Fall eine Bitte um Entschuldigung per sms oder WhatsApp. Die schriftliche Form geht nur, wenn die andere Person nicht mehr zu einem Gespräch bereit ist. Bitten Sie dann aber in diesem Schreiben um ein Treffen.
So schnell wie möglich
Je länger Sie den Zeitraum einer Entschuldigung hinauszögern, umso schwerer wird Ihnen der erste Schritt fallen. Die Situation wird schlimmer, die Fronten verhärten sich und der andere ist umso weniger bereit, Ihnen zu verzeihen.
Ehrlich
Bitten Sie nur um Verzeihung, wenn Sie es auch ernst meinen. Ihr Gegenüber wird es merken, wenn Sie Ihre Worte nur aussprechen, ohne sie auch mit dem Herzen zu meinen.
Vermeiden Sie Rechtfertigungen
Wer bei einer Entschuldigung immer wieder erwähnt, dass ‚es nur passiert ist‘, weil dies oder das vorausgegangen war, steht nicht zu seinem Schuldeingeständnis, sondern schiebt – bewusst oder unbewusst – die Schuld auf die Situation oder andere Personen.
Mit eine Geste oder einem kleinen Geschenk
Wem der erste Schritt sehr schwer fällt, dem kann es eine Hilfe sein, einen Blumenstrauß zu überreichen, eine Pralinenschachtel mit dem Aufdruck `sorry‘ oder einem kleinem Büchlein zum Thema. Der Rest ergibt sich dann meist von selbst.
– und zwar für beide Betroffenen. Wie leicht man sich fühlt, wenn man die Schuld eingestanden hat und der andere einem verzeiht, das weiß jeder, der es einmal erlebt hat.
Wir können nicht ein böses Wort oder eine Tat ungeschehen machen, aber wir können achtsamer miteinander umgehen. Wir können, wenn wir jemanden Unrecht getan haben, um Verzeihung bitten und wir können Verzeihung gewähren.
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